Gib dem Leben Leichtigkeit: Achtsamkeit

Die berühmte Coach und Autorin Sabine Asgodom hat mich das erste Mal begeistert als ich sie mehr ‚per Zufall‘ auf einer Messe als Rednerin erleben durfte. Damals hatte ich zugegebenermaßen überhaupt keine Ahnung, wem ich da zuhörte und das es sich dabei um eine der erfolgreichsten meiner Kolleginnen in Deutschland handelte. Doch mit ihrem Witz und ihrer unheimlich motivierenden Natürlichkeit hat sie mich sehr begeistert. Als ich dann die Gelegengeit hatte, sie einmal einen ganzen Abend live in Hamburg zu erleben, wollte ich mir das natürlich nicht entgehen lassen. Titel ihres Vortrages war eben „Gib dem Leben Leichtigkeit!“. An den Hauptpunkten Ihres Vortrages möchte ich Euch mit dieser Serie teilhaben lassen.


Mit Positiver Psychologie zu mehr Achtsamkeit im Alltag

Die sogenannte Positive Psychologie ist eine Forschungsrichtung innerhalb der Psychologie, die sich mit der Frage beschäftigt, was das Leben lebenswert macht. Hauptvertreter ist der Psychologe Martin Seligman.

Die Positive Psychologie hat drei Schwerpunkte:

  • die Erforschung der positiven Emotionen
  • die Erforschung des positiven Charakters, d.h. der Stärken und Tugenden, deren regelmäßige Ausübung positive Emotionen hervorbringt
  • die Erforschung der positiven Strukturen mit der Fragestellung: Welche größeren Strukturen, die auf den einzelnen Menschen wirken, unterstützen den positiven Charakter, der wiederum positive Emotionen hervorbringt.

Sabine Asgodom hat sich in ihrem Vortrag wiederum auf die positive Psychologie als Grundlage gestützt. Denn es geht ihr vorrangig auch immer darum ein Leben zu leben, das lebenswert ist. Sie geht dabei davon aus, dass ein achtsamer Umgang mit uns und unseren Bedürfnissen im Alltag eine Grundvoraussetzung für ein lebenswertes Leben ist.

„Kein Leid vor der Zeit.“
– unbekannt

Wie die Einbindung von Achtsamkeit im Alltag ihrer Meinung nach gelingen kann, stelle ich Dir deshalb hier vor:

Beziehungen zu Menschen

Wir Menschen sind Rudeltiere. Und als Rudeltiere wünschen wir uns natürlich die Einbindung in eine soziale Gruppe und Anerkennung von anderen. Und genau dies sollten wir nach Asgodom stärker in den Vordergrund rücken, wenn wir unserem Leben Leichtigkeit verleihen wollen. Ein achtsamer Umgang mit den Menschen in unserem Leben und ein wenig mehr Freundlichkeit statt Feindlichkeit können hier hilfreiche Werkzeuge sein, die sich im Alltag ganz einfach umsetzen lassen.

Ich erlebe in letzter Zeit eine starke Zunahme von grundlegend feindlich gesinnten Menschen, die alle befürchten, dass man ihnen etwas böses will. (Woher diese Angst kommt, ist auch eine interessante Frage, der ich hier jetzt aber nicht nachgehen will.) Fassen wir uns alle also doch einfach ein Herz und versuchen im Umgang miteinander ein wenig freundlicher zu sein. Die Rückbesinnung auf bestimmte Umgangsformen schadet dabei sicher nicht. Ich bin immer wieder erstaunt, wie ungewohnt es für Menschen ist, wenn ich Ihnen im Kaufhaus die Tür aufhalte oder im Flugzeug frage, ob sie beim Aussteigen gerne vorgehen möchten statt dass ich mich mit ähnlich verkniffenem Gesicht gen Ausgang drängele. Starte hier doch einmal einen Selbstversuch in Deinem Alltag!

Fassen wir uns alle also doch einfach ein Herz und versuchen im Umgang miteinander ein wenig freundlicher zu sein.

Flow

Kennst Du den Flow-Zustand? Ganz bestimmt! Das ist der Zustand, wo Du etwas tust und so damit beschäftigt bist und in dieser Tätigkeit aufgehst, dass Du gar nicht merkst wie die Zeit verrinnt. Idealerweise erreichen wir diesen Zustand im Laufe eines Tages häufiger.

Wenn dies nicht so ist, frage Dich doch einmal, was Du verändern kannst, damit Du in Deinem Tun aufgehen kannst.

Gehe also achtsam mit Deiner Zeit um und schaue genau wofür Du Deine wertvolle Lebenszeit investierst.

Stärken

Wenn Du Dich auf Deine Stärken konzentrierst, weißt, wer Du bist und was Du kannst. Wenn Du Deine Handlungen im Alltag darauf konzentrierst, gelangst Du automatisch zu mehr Leichtigkeit in Deinem Leben. Logisch, denn Dinge, die wir gut können, machen uns aufgrund der Erfolge, die wir damit erreichen, auch mehr Spaß und wir bewegen uns in eine Spirale der guten Gefühle.

Doch wie schnell sind wir im Alltag eher bei den Dingen, die uns nicht gelungen sind bzw. müssen uns mit Dingen herumplagen, von denen wir wissen, dass sie nicht unseren Stärken entsprechen.

Überlege Dir also: wie kannst Du diese Tätigkeiten ggf. umverlagern, jemand anderen einbinden oder wenigstens den inneren Kritiker nicht zu laut werden zu lassen, wenn etwas nicht so gut gelungen ist. Es entsprach halt nicht Deiner Stärke – da darf auch mal was schief laufen!

Sinn im Tun

Findest Du in dem, womit Du Deine wertvolle Lebenszeit verbringst eigentlich einen Sinn? Diese Frage solltest Du mit ‚Ja‘ beantworten. Ist dies nicht so, wundert es natürlich nicht, dass Du nicht mit besonders viel Motivation bei der Sache bist. Woran liegt das? In Unternehmen erlebe ich oft, dass Mitarbeitern gar nicht mitgeteilt wird, aus welchen Gründen sie diese Aufgabe ausführen sollen. Dann frag‘ doch einfach mal nach! Und wenn es Tätigkeiten sind, die Dir niemand anderes übergeben hat, kannst Du Dir natürlich die generelle Sinnfrage stellen: wieso tust Du es dann, wenn Du selbst keinen Sinn darin siehst?

Ganz simples Beispiel: Vielleicht hat Deine Mutter immer die Geschirrhandtücher gebügelt und weil Du es so gelernt hast, machst Du es auch so, siehst darin aber gar keinen Sinn und ärgerst Dich jedes Mal über den Wäscheberg, der gebügelt werden will. Dann lass es doch einfach sein! So einfach kann es manchmal sein!

Positive Gefühle

Die bisher genannten Punkte laufen eigentlich alle schon auf diesen Punkt hinaus. Mit mehr Achtsamkeit im Alltag gelangst Du automatisch zu einer Zunahme von positiven Gefühlen. Darüber hinaus kannst Du Dich noch in zwei weiteren Disziplinen üben: Dankbarkeit & Genuss!

Über die Dankbarkeits-Spirale habe ich auf der Suche nach dem Glück im Leben schon oft genug geschrieben. Konzentriere Dich also einfach immer auf die schönen Dinge in Deinem Leben und sei dankbar dafür, dass Du sie erleben darfst. Der Übergang zum Genuss ist dann gar nicht so weit: genieße ausgiebig – sei es die Zeit mit lieben Menschen, ein leckeres Essen oder das Gefühl vom nassen Rasen unter Deinen Füßen. Diese positiven Gefühle achtsam erlebt und wahrgenommen ebnen Dir den Weg zu mehr Leichtigkeit im Leben!

Welche Ideen hast Du für ein achtsameres Leben?

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