Gib dem Leben Leichtigkeit: Balance

An den Hauptpunkten eines Vortrages mit dem Titel „Gib dem Leben Leichtigkeit!“ von Sabine Asgodom (berühmte Coach und Autorin), den ich im letzten Jahr in Hamburg erleben durfte, lasse ich Dich mit dieser Serie teilhaben. Start dieser Blog-Serie war im letzten Monat mit dem Hauptaugenmerk auf dem Thema „Achtsamkeit – Meditation im Alltag“. In diesem Moment schließen wir thematisch an mit der Balance im Leben!

Balance – das rechte Maß finden!

Ja, sicher! Wir haben alle viel zu tun! Verpflichtungen im Alltag, bei der Arbeit, anderen Menschen gegenüber werden abgelöst von persönlichen Zielen, Wünschen, die man sich erfüllen möchte und Hobbies, die gepflegt werden wollen. Diesen Stress hast nicht nur Du, sondern wenn Du Dich umschaust, kannst Du den bei vielen Menschen in Deiner Umgebung entdecken. Diese Art Stress wird in unserer Welt heutzutage schon fast als Statussymbol gesehen.

Leicht geschieht es dann auch, dass man im Alltag ungeduldig wird und z.B. beim Auto fahren an den anderen „völlig bekloppten Verkehrsteilnehmern“ seine Wut auslässt. Ein wunderschönes Erlebnis erzählte mir da einmal meine Freundin Katinka, die dafür berüchtigt war, gerne loszuhupen, wenn nicht schnell genug vor ihr eingeparkt, losgefahren oder überhaupt zügig gefahren wurde. Eines Morgen brachte sie ihren Sohn Linus mit dem Auto zum Kindergarten als dieser sie fragte: „Mama, sind heute auch wieder alles Bekloppte unterwegs?“

Katinka erzähle mir diese Begebenheit einerseits belustigt, aber andererseits auch geschockt, dass ihr fünfjähriger Sohn sich bereits ihre eigene Einstellung zu den anderen Verkehrsteilnehmern zu eigen gemacht hatte. Und wer weiß, was sie da im Eifer des Gefechts noch alles vor sich hin erzählt hatte – vor Ohren, die dies wohl besser noch nicht hören sollten…

Spiele aus den Dingen machen

Tja, wie oft geht es uns so, dass wir das Leben mit seinen Aufgaben und Erfordernissen viel zu Ernst nehmen. Auch Katinka schien sich innerlich im Berufsverkehr auf dem Kriegspfad zu befinden oder war sie gar auf der Flucht? Wenn man es nüchtern betrachtet, wollen wir alle nur von A nach B und haben damit wieder einmal ganz viel miteinander gemeinsam.

„Jeder Mensch ist in gewisser Weise wie jeder andere Mensch, wie einige andere Menschen, wie kein anderer Mensch.“
-Sabine Asgodom

Nehmen wir also das Leben doch einfach ein bißchen leichter, sehen uns und andere Menschen nicht so verbissen. Schließlich kann das Leben nicht nur aus dem Erfüllen von Pflichten, Terminen und inneren Weisungen bestehen. Was wäre dies dann für ein Leben? Ein sehr ernstes und verkniffenes Leben. Und bestimmt keines zu dem wir am Ende „Danke!“ sagen, so wie Bud Spencer es jüngst auf seinem Sterbebett getan haben soll.

Innere Einstellung korrigieren

Wenn Du Dein inneres Gleichgewicht wiedergewinnen willst, musst Du lernen, Deine Einstellung zu ändern. Dazu gehört, gedankliche Irrwege zu entdecken und zu korrigieren. Katinka musste also lernen, dass nicht die „reizenden“ anderen Verkehrsteilnehmer Schuld an Ihrem Stress sind, sondern ihre eigene innere Einstellung, die sich einstellte, sobald sie sich auf den Fahrersitz ihres Autos schwang. Eine alltägliche Unannehmlichkeit (viel Verkehr, Menschen, die sich im Straßenverkehr nicht immer fehlerfrei verhalten) wird zur großen Tragödie, Dein Stresslevel steigt unverhältnismäßig.

Die Coach Petra Bock spricht in ihrem Buch MINDFUCK hier von dem Bewertungs-MINDFUCK, der sich darin zeigt, dass wir Menschen gerne in Kategorien einteilen: oben oder unten, richtig oder falsch, gut oder schlecht, professionell oder laienhaft etc.

„Grundsätzlich bedeutet es aber, dass wir uns mental nicht im Sein, sondern im Sein-Sollen aufhalten. Wir kommen also niemals an oder erreichen auf einer hektischen Bewertungsreise durch das Leben nur kleine Zwischenergebnisse, […]. So entsteht hausgemachter Stress, der sich anfühlt wie das berühmte innere Hamsterrad.“ – Petra Bock

Obwohl es manchmal den Anschein hat, sind diese Gefühlsausbrüche in stressigen Situationen (egal, ob Du nun laut über die anderen Autofahrer schimpfst oder vor Wut über die unbedachten Aussagen Deines Chefs gegen die Tränen ankämpfen musst) kein automatischer, unkontrollierbarer Reflex, sondern eine Reaktion, die Du in hohem Maße beeinflussen kannst – auch wenn es dazu zugegebenermaßen (wie so oft) auch ein wenig Übung bedarf. So ist z.B. Autosuggestion ein mächtiges Hilfsmittel, um Dich aus dieser ernsten Welt wieder herauszuwühlen. Ein paar dieser Beispiel-Sätze kannst Du in Dein Denk-Repertoire aufnehmen und zur rechten Zeit zücken:

  • Ist die Sache die Aufregung wirklich wert?
  • Wenn ich hier herumbrülle, macht das die Sache auch nicht besser.
  • Ich nehme das nicht persönlich.
  • Ich muss einsehen, dass jeder andere Prioritäten hat.
  • Werde ich mich noch Jahre, Monate, Tage, vielleicht Stunden später an diese Situation erinnern?

Übung: Das Als-Ob- Spiel

Sabine Asgodom empfiehlt diese Methode, die es Dir ermöglicht, Dich einmal in einer anderen Rolle als der gewohnten auszuprobieren.

Verhalte Dich einfach so

  • als ob Du eine gelassene, rücksichtsvolle Fahrerin wärst,
  • als ob die nervige Nachbarin, die immer morgens um 5 Uhr schon den Radiowecker laut aufdreht und mitsingt, Deine Freundin wäre,
  • als ob Dein Schwiegervater Dich respektieren würde,
  • als ob Du gerne in Deiner Firma arbeiten würdest,
  • usw. usw.

Teste diese alternative Denkweise einmal – egal ob für ein paar Stunden, Tage oder Wochen. Dann kannst Du bewusst entscheiden, ob Du gute Erfahrungen gemacht hast, die Dir Seelenfrieden und damit die richtige Balance geschenkt haben.

Welche Strategien verfolgst Du, um im Leben die richtige Balance und das rechte Maß zur rechten Zeit zu finden?

Lasst uns doch gerne hier in eine Diskussion starten von der wir alle untereinander profitieren können. Dazu bedarf es lediglich eines kleinen Kommentars hier unter diesem Eintrag!

Die im Text erwähnten Bücher und Quellen kannst Du hier erwerben*:

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5 Comments

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  • Denise
    Antworten

    Toller Beitrag! Schade, dass ich erst so spät auf ihn stoße! Work-Life-Balance ist natürlich schon ein wichtiges Thema, aber der Ansatz, nach mehr Leichtigkeit zu streben, trifft letztlich um einiges mehr den Nagel auf den Kopf. Mit Blick auf diese „schweren Zeiten“, in denen ja auch schon das Wort „Schwere“ als Antonym zu „Leichtigkeit“ mitschwingt, ist dieser Beitrag seiner Zeit sogar ordentlich voraus.

    Mir gefallen auch die Tipps aus dem anderen Beitrag sehr gut, in dem es um den zeitigen Feierabend geht. Solche Ansätze führen letztlich zu viel mehr Work-Life-Balance als so ein teilweise nicht realisierbarer Tipp wie „Am Wochenende keine geschäftlichen E-Mails lesen“ oder „Das Smartphone einfach mal ausgeschaltet lassen“. Daumen hoch dafür!

    Letztlich ist es auch der proaktive Ansatz, der hier zu überzeugen weiß. Ich selbst muss nach mehr Leichtigkeit streben. Das kann mir auch niemand abnehmen. In meinem Blogbeitrag zu diesem Thema habe ich mich an 5 Wegen versucht, mit denen man die Work-Life-Balance ansonsten noch optimieren könnte. Trägt ggf. noch was zur Diskussion bei, obschon mir genau dieser Ansatz wohl noch fehlt: https://ausbilderschein24.de/work-life-balance-optimieren/ Ich überlege gerade, ob ich die Selbstverantwortung, die jeder Arbeitnehmer auch dafür trägt, hier mitaufnehme und auf sechs Tipps erhöhe.

    Danke für den Denkanstoß!

    Freue mich über Austausch und verbleibe mit den besten Grüßen!

    • Jasmin Schümann
      Antworten

      Hallo Denise,
      vielen Dank für deinen freundlichen Kommentar. Und es freut mich natürlich, wenn ich einen Denkanstoß geben konnte. Ich schaue bestimmt auch mal bei deinem Beitrag vorbei.
      Alles Liebe!

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