Die Jahreszeiten des Zyklus

In meinem letzten Artikel habe ich erklärt, wie sich die 4 Phasen des Zyklus ergeben und welche Hormone wann aktiv sind. Nachdem nun also klar ist, wie der Körper und der Menstruationszyklus funktioniert, möchte ich nun einen einfachen Rahmen für den Zyklus vorstellen, der es uns leichter macht, zu verstehen, wie das Auf und Ab der Hormone unser tägliches Leben beeinflusst:

Die 4 Jahreszeiten als Rahmen für den Zyklus

Man kann die vier Phasen des Menstruationszyklus wunderbar den vier Jahreszeiten zuordnen und sich daran verdeutlichen, wie der Menstruationszyklus unsere Karriere, Beziehungen, Schlaf, Appetit, Kreativität, Produktivität – also eigentlich unser ganzes Leben – beeinflusst.

  • Während der Menstruation befinden wir uns in unserem Inneren Winter.
  • In der Phase der Prä-Ovulation ist unser Innerer Frühling.
  • Rund um die Ovulation herrscht bei uns der Innere Sommer.
  • Die prämenstruelle Phase, ca. 1 Woche vor dem Einsetzen der Periode, entspricht dem Inneren Herbst.
Weiblicher Menstruationszyklus als Diagramm mit den vier Jahreszeiten

Die 4 Jahreszeiten strategisch nutzen

Jede Jahreszeit in unserem Zyklus ist eben durch unsere Hormone definiert und eignet sich daher eben auch für unterschiedliche Dinge in unserem Leben unterschiedlich gut. Natürlich können wir nicht alles in unserem Leben auf unseren Zyklus abstimmen. Es wird genug Dinge geben, die wir trotzdem werden tun müssen, auch wenn dies leider gerade nicht zu unserer aktuellen Zyklusphase passt.

Wenn ich aber weiß, in welcher Phase meines Zyklus ich mich gerade befinde und wofür diese Phase sich eben eigentlich besonders eignet, kann ich natürlich wenigstens versuchen ein wenig Einfluss z.B. auf die Tagesplanung zu nehmen bzw.  wenigstens besser zu verstehen, wieso mir heute vielleicht einfach etwas nicht von der Hand gehen will, was letzte Woche noch so easy war.

Jede Jahreszeit kommt bestimmten Fähigkeiten und Superkräften, aber auch Gefahren und Fallstricken daher. Doch wenn dies in der Theorie eben auf viele Menstruierende zutrifft, kann es dir in der aktuellen Phase trotzdem ganz individuell anders ergehen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass du beginnst deinen Zyklus aufzuzeichnen und von dir individuell erlebte Symptome, Gedanken, Gefühle zu tracken.

Ein Zykluschart zum individuellen Aufzeichnen deines Zyklus inklusive Anleitung, was du dort eigentlich eintragen solltest, findest du in meinem eBook, dass du dir hier herunterladen kannst:

Schauen wir uns die vor Jahreszeiten und ihre Merkmale bezogen auf den Menstruationszyklus doch einmal ein wenig genauer an:

Die Zeit der Menstruation = der innere Winter

„Winter is coming“.

Mit diesem berühmten Zitat aus Game of Thrones startet der innere Winter oft schon bevor die Periode wirklich einsetzt und wie im realen Winter draußen, kündigt er sich oft schon dadurch an, dass so etwas wie eine Einkehr stattfindet.

Östrogen und Progesteron als vorherrschende Hormone des Menstruationszyklus erreichen den absoluten Tiefpunkt und es lösen sich oft bereits Symptome der prämenstruellen Phase auf. Wenn die Periode dann einsetzt, startet der Körper damit ja quasi einen körperlichen Reinigungsprozess, der sich eben oft auch auf emotionaler Ebene fortsetzt, d.h. dass Tränen oft nicht weit sind. Manchmal eben auch, weil Krämpfe einsetzen. Müdigkeit und eine „Abschottung“ von der Welt sind darüberhinaus typische Kennzeichen für diese Phase. Eben genau so wie wir es im realen Jahreszeiten-Winter auch oft empfinden: alles kehrt sich nach innen, man bleibt drinnen, sehnt sich nach Gemütlichkeit und Ruhe, die Frau sich in dieser Phase auch wo immer möglich gönnen sollte.

Zwischen Ende der Menstruation und Eisprung = der innere Frühling

Oft schon während der letzten Tage der Periode kehrt die Energie langsam zurück, denn das Östrogen kommt wieder in Schwung und bringt Positivität und Aufbruchstimmung mit sich.

Jeder kennt wohl den Übergang vom äußeren Winter draußen, wenn der Frühling kommt und man kann kaum an sich halten und möchte sich bereits die Jacke vom Leib reißen, sobald die ersten wärmenden Sonnenstrahlen zu spüren sind. Doch damit sollten wir während des inneren Frühlings vorsichtig sein und nicht zu früh wieder vor lauter Energie losstarten.

Nichtsdestotrotz eignet sich diese Phase natürlich für all‘ das, was wir auch im äußeren Frühling gerne tun: wieder rausgehen, Spaß und Freude an Kontakt mit anderen haben, Planungen anstellen für den Rest des Zyklus und die Motivation und Energie dafür nutzen.

Rund um die Ovulation = der innere Sommer

Im inneren Sommer erreicht die Östrogenproduktion ihren Höhepunkt, Testosteron und das luteinisierende Hormon (LH) unterstützen den Körper darin in der absoluten Hochphase der Energie angekommen zu sein.

In keiner anderen Phase des Zyklus fühlen wir uns wohl so stark, resilient, flexibel und sexy wie im Inneren Sommer. Diese Zyklusphase eignet sich dementsprechend für alles, wo von uns viel Energie abverlangt wird, Kontakte nach außen nötig sind und eine Durchsetzungsstärke von uns gefordert wird. In keiner anderen Phase scheint die To Do-Liste so leicht zu besiegen zu sein, weil unsere Produktivität den absoluten Hochpunkt erreicht. Auch für andere „Höhepunkte“ sind wir während dieser Zyklusphase durchaus sehr aufgeschlossen…. Vergnügen sollte in dieser Phase des Zyklus also definitiv nicht zu kurz kommen – wie auch immer du das für dich definierst.

Die prämenstruelle Phase = der innere Herbst

Ca. eine Woche vor Einsetzen der nächsten Periode und nach dem Eisprung sinkt das Östrogen das erst Mal in diesem Zyklus wieder deutlich ab, was den Eintritt in den inneren Herbst markiert. Damit beginnt die Phase die auch wirklich an den äußeren Herbst erinnert, denn auch dort kann der eine oder andere Herbststurm eintreten, sich aber auch wieder abwechseln mit noch schönen warmen Sommertagen. Genau das findet in dieser Zyklusphase mit unserem Hormonspiegel statt („Achterbahn“) und dementsprechend erleben wir dies Zyklusphase oft als unruhig und stürmisch.

Die Energie, die im Frühling und Sommer noch da war, ebbt langsam ab und wir beginnen uns auf die Einkehr des inneren Winters vorzubereiten. Dies kann sich auch durch eine Abkehr von der Lust an Kontakten zu anderen deutlich machen, so dass man gerne Zeit allein verbringen möchte. Außerdem werden wir sensibler, weil das Superwoman-Hormon Östrogen eben nicht mehr ihren Schutzpanzer über uns wirft. Oft erleben wir das als schnelle Reizbarkeit und generelle Zweifel am Leben werden hier oft laut. Gleichzeitig ist der Zugang zur Intuition, zum Bauchgefühl sehr gut und wir wollen uns auf das konzentrieren, was uns wirklich wichtig ist. Von der Außenwelt wird dies dann gerne als die „zickige“ Phase vor den Tagen bezeichnet, dabei sind wir unseren eigenen Bedürfnissen hier oft nur sehr nahe und wollen sie eben auch durchgesetzt bzw. befriedigt wissen.

So schließt sich der Kreis zum Zyklus

Mit dem Eintritt in den nächsten inneren Winter beginnt der nächste Zyklus und alles beginnt von vorn.

In meinem oben bereits erwähnten eBook kannst du nicht nur ein Zykluschart finden, mit dem du beginnen kannst deinen Zyklus aufzuzeichnen, sondern auch für jede Phase des Zyklus ganz konkrete Tipps, wie du für dich sorgen und die jeweilige Phase des Zyklus somit ideal für dich nutzen kannst.

Trag‘ dich also gerne für meinen Newsletter ein und als Willkommengeschenk bekommst du mein 20-seitiges eBook.

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