Wer bin ich eigentlich?

Als ich Teenager war, war es total „in“ gegenseitig in sogenannte „Charakterbücher“ zu schreiben. Ich glaube heute nennt man das „Freundebücher“ und es gibt sie vorgefertigt als Merchandising-Artikel zu allen möglichen Comic-Helden, aktuellen Kinofilmen etc.

Zu meiner Zeit haben wir die Dinge, also die Fragen, die wir voneinander beantwortet haben wollten, in diesen Büchern selbst definiert und meist lag einem leeren A5- oder A4-Karobuch ein Zettel mit einer ewig langen Frageliste bei, die man dann abgearbeitet hat und so das Buch vollgeschrieben wurde. Nicht selten kamen da dann pro Person 15-20 Seiten zusammen.

Ich habe diese Charakterbücher geliebt.

Ich habe es geliebt hineinzuschreiben und mit der Beantwortung der Fragen, mich und meine Persönlichkeit zu erforschen, mich zu definieren, klar zu sagen, was ich mag und was nicht. Ich erinnere mich, dass ich seitenweise über die Dinge schreiben konnte und sie damit auch wertschätzen konnte, was ich mochte und teilweise auch heute noch mag: „… Mit heißem Tee vor einer verregneten Fensterscheibe sitzen und dem Regen zusehen. Nachts durch die Jalousien den Mond beobachten. Der Moment, wenn man im Sommer ans Meer fährt und das erste Mal die Füße ins Wasser steckt. …“ Ich denke, ihr kriegt den Punkt?!

Selbstverständlich ging es auch um die Dinge, die man nicht mochte/ mag: „… Spinnen. Schlechte Laune. Den aktuellen Bio-Lehrer. In der Tanzschule mit dem Tanzlehrer vortanzen müssen. Himbeermarmelade mit Kernen drin. …“ Ihr versteht schon…

Mit dieser Auseinandersetzung mit den eigenen Vorlieben und Abneigungen, mit der Beschreibung des aktuellen Lieblingsfilms, Lieblings-Schulfachs, Lieblingsessen etc. haben wir uns so unbewusst, aber intensiv mit der Bildung und Festigung unserer eigenen Identität beschäftigt. Wofür stehe ich? Wofür nicht? Was definiert mich? Was ist mir wichtig?

Doch irgendwann hört das auf.

Meist, weil man dann ja irgendwann „erwachsen“ ist und denkt, dass man dies nun für sich definiert und „gefunden“ hat. Doch ist das wirklich so? Sind wir nicht alle ständig mit der Formung unserer Identität beschäftigt?

Die Persönlichkeitsforschung geht mittlerweile davon aus, dass wir uns unser Leben lang weiterentwickeln und eben auch verändern, wobei „die größten Veränderungen […] vor dem Alter von 30 Jahren sowie jenseits der 70 auf[treten].“ (Jule Specht „Das flexible Ich“ in: Spektrum der Wissenschaft kompakt: Persönlichkeit, Februar 2018)
Ein Grund dafür ist die Person-Umwelt-Transaktion. Wir als Person und unsere Umwelt (also unser Beruf, unsere Familie, Wohnort usw.) beeinflussen sich gegenseitig: Wir suchen uns einen Job, der zu uns passt, der uns aber auch mit Anforderungen konfrontiert, denen wir uns anpassen müssen usw.

Wenn wir also erstmal erwachsen sind, denken wir, dass wir ja schon wissen, wer wir sind und wofür wir stehen und hören dann leider irgendwann meist auf, uns mit uns selbst zu beschäftigen. Oder wann habt ihr das letzte Mal in so ein Freundes- oder Charakterbuch geschrieben und euch wirklich mit euch selbst, euren Vorlieben usw. auseinandergesetzt?

Dabei wäre es so hilfreich ab und zu eine aktualisierte Bestandsaufnahme von der Person zu machen, zu der wir durch unser Leben geworden sind und dann daraus eben auch unsere Schlüsse und Konsequenzen zu ziehen. Heißt also, sich damit selbst wirklich aktiv neu zu definieren statt sich durch das Leben irgendwohin treiben zu lassen, wo man vielleicht gar nicht sein will aktuell.

Genau dieses Angebot mache ich euch mit meinem neuen Programm GANZ ICH, über das ihr hier einen Überblick bekommen könnt:
GANZ ICH!
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Das Programm zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass ihr es ganz individuell auf euch und eure Bedürfnisse abstimmen könnt. Voraussetzung ist allerdings, dass ihr euch mit den beiden „Pflicht“-Themen auseinandergesetzt habt. Meiner Erfahrung nach beantworten diese beiden Themen nämlich die absolute Kernfrage, der aktuell sich heraus entwickelten Persönlichkeit:

Authentizität

Wer bin ich aktuell? Wofür stehe ich? Was mag ich? Was mag ich nicht? Was ist mir wichtig? Wann fühle ich mich ganz wie ich selbst? Welche Anteile von mir zeige ich nicht? Warum? Was würde passieren, wenn ich diese Teile authentisch lebe? etc.

Erwartungen

Was "soll" ich tun/ sein? vs. Was "will" ich tun/ sein? Welchen Erwartungen will ich entsprechen? Wo muss ich Erwartungen entsprechen? Was davon macht mich zufriedener? Was passiert, wenn ich diesen Erwartungen nicht entspreche? etc.  

In diesem Monat werde ich mich intensiver hier im Blog, in meinem Podcast & auf Instagram mit dem Thema AUTHENTIZITÄT auseinandersetzen, als Schwerpunktthema sozusagen.

Und genauso arbeiten wir uns im Jahr 2023 dann thematisch auf all‘ meinen Kanälen durch die 10 möglichen Themen mit denen wir uns in meinem Programm GANZ ICH beschäftigen könnten.

Dort dann im 1:1-Kontakt natürlich ganz individuell auf dich zugeschnitten, wobei in meinem Programm die schreibende Auseinandersetzung mit sich selbst auch eine große Rolle spielt, denn die heilsame Wirkung des Schreibens in der Auseinandersetzung mit sich selbst, seinen Gefühlen und Erfahrungen ist in den letzten Jahrzehnten längst wissenschaftlich belegt.

Wenn ihr also Lust habt, schlage ich euch als Einstieg die zwei simplen Fragen von oben vor:

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